Empfängnisverhütung

Kontrazeption (Empfängnisverhütung) ist für viele Frauen von der ersten bis zur letzten Regelblutung ein wichtiges Thema. Es gibt heute eine Vielzahl von Verhütungsmöglichkeiten, sodass Sie sich eine entsprechend Ihren Bedürfnissen geeignete Methode auswählen können. Es gibt nicht die optimale Verhütungsmethode. Jedes Mädchen und jede Frau beurteilt die Vor- und Nachteile einer Methode unterschiedlich.

Die zumeist wichtigsten Kriterien bei der Auswahl sind:

  • Zuverlässigkeit (Pearl-Index)
  • Verträglichkeit und Nebenwirkungen
  • Handhabbarkeit

Weitere wichtige Gesichtspunkte bei der Auswahl der Methode sind z.B.

  • Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
  • Eigene gesundheitliche Aspekte wie Körpergewicht, Blutdruck, eventuelle Vorerkrankungen
  • Individuelle Lebenssituation 
  • Einstellung zum und das Wissen über den eigenen Körper
  • Kosten
Hormonelle Verhütungsmittel

Hormonelle Verhütungsmittel

Zur hormonellen Empfängnisverhütung werden im Regelfall kombinierte Präparate eingesetzt, deren Sicherheit auf den unterschiedlichen biologischen Wirkungen der Kombination von Östrogen und Gestagen beruht. Die 2- bis 3-Stufenpräparate haben stufenweise veränderte Konzentrationen. Die meisten Präparate werden über 21 Tage eingenommen, gefolgt von einem siebentägigen hormonfreien Intervall. Zu den hormonelle Verhütungsmitteln gehören u.a. die Pille, der Vaginalring, Verhütungspflaster und Verhütungsstäbchen, die Hormonspirale und die 3-Monats-Spritze.

Mechanische Verhütungsmittel

Mechanische Verhütungsmittel

Mechanische Verhütungsmittel verhindern, dass die Spermien die Eizelle erreichen (Barrieremethoden). Zu den mechanischen Verhütungsmitteln gehören u.a. das Kondom, die Spirale, das Diaphragma und die Portiokappe.

Die Spirale (IUP) ist meist kupfer- oder hormonhaltig. Diese Verhütungsmethode ist reversibel und allgemein über einen Zeitraum von bis 5 Jahren wirksam. Der Pearl-Index* liegt bei 0,1-1. Die Einlage stellt einen sensiblen Eingriff dar, der auf intensiver Vorbereitung und der Erfahrung des behandelnden Arztes aufbaut. Eine regelmäßige Lagekontrolle verhindert Komplikationen während der Anwendung.

Chemische Verhütungsmittel

Chemische Verhütungsmittel

Chemische Verhütungsmittel enthalten Substanzen, die die mit ihnen in Kontakt kommenden Spermien abtöten. Zu ihnen gehören u.a. Cremes, Gels, Scheidenzäpfchen und Schäume.

Sie weisen einen hohen Pearl-Index* auf und sind deswegen als alleinige Verhütungsmethode nicht zu empfehlen.

Natürliche Familienplanung (NFP)

Natürliche Familienplanung (NFP)

Mit den Methoden der natürlichen Familienplanung (NFP) werden anhand von Körperzeichen die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage im Zyklus bestimmt. An den eindeutig unfruchtbaren Tagen ist dann keine weitere Verhütung erforderlich.

Die symptothermalen Methode basieren auf der Beobachtung verschiedener Körperzeichen, an denen Frau erkennt, wann ihre fruchtbaren Tage sind. Es werden Aufwachtemperatur und die Konsistenz des Gebärmutterschleims berücksichtigt. Obwohl nur etwa 6 bis 7 Tage im Zyklus fruchtbar sind, gibt es bisher keine Methode, mit der diese Tage exakt bestimmt werden können. Wer die Methode erfolgreich anwenden will, braucht etwas Übung (Lernphase: etwa drei Zyklen).

Sterilisation

Sterilisation

Bei der Sterilisation der Frau wird bevorzugt die Methode der Laparoskopie durchgeführt, um die Eileiter zu verschließen und damit eine Zeugungsunfähigkeit zu erreichen. Diese Methode eignet sich bei abgeschlossener Familienplanung.

Bei der Laparoskopie werden die Eileiter durchtrennt. Es können auch Clips angebracht werden, die jedoch eine geringere Sicherheit bieten. Der Eingriff wird in einer Vollnarkose durchgeführt. Die Unfruchtbarkeit besteht sofort nach der Operation und ist in der Regel nicht rückgängig zu machen. Der Pearl-Index* liegt bei 0,2. Störungen der Sexualität oder Hormone treten im Allgemeinen nicht auf.

* Pearl-Index: Der Pearl-Index beschreibt die Zuverlässigkeit einer empfängnisverhütenden Maßnahme anhand der Zahl der aufgetretenen Schwangerschaften pro 1.200 Anwendungszyklen beziehungsweise pro 100 Anwendungsjahren.